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Warum ich es jetzt selbst versuche

Es wissen vielleicht nicht alle, aber meine ersten vier Bücher (Das Obsidianherz, Salzträume, Jenseits des Karussells und Schwingen aus Stein) habe ich zuerst auf Englisch geschrieben und dann ins Deutsche übersetzt. Natürlich hätte ich gerne gehabt, dass sie in Englisch erscheinen, aber die Geschichte dazu ist eine langwierige Leidensgeschichte.

Die erste Zeit versuchte ich es selbst, den englischsprachigen Markt anzugehen. Ich schrieb Verlage an, ließ mich von befreundeten Autorinnen „empfehlen“, bemühte mich um einen Agenten in den USA und auch in England. Ich kann nicht sagen, dass es Absagen regnete, denn die meisten reagierten überhaupt nicht.

Dann erschienen die Bücher in Deutsch – damals bei Verlag Feder & Schwert. Von den vier Büchern erhielten zwei einen Preis. Der Verlag versuchte nun, die Bücher auf dem Engelchen Markt unterzubringen. Vielleicht waren die Antworten ja höflicher, denn Verlage untereinander mögen ja besser miteinander umgehen als Verlage das mit Autoren tun – das Resultat blieb das gleiche.
Nun überlegte sich F&S, die Bücher selbst auf den englischsprachigen Markt zu bringen. Das war eine wunderbare Idee. Das hätte ich sie wirklich machen lassen sollen. Aber da sprang dann mein damaliger Agent dazwischen, der annahm, er hätte weit bessere Möglichkeiten, die Manuskripte zu vermarkten.

Was soll ich sagen? Sie haben sich verdammt getäuscht. Die Option F&S bestand dann nicht mehr, und die andere Option über eine englische Micro-Press scheiterte an den Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Verlegerin und Agentur.

Also wieder nix.

Nun sitzen diese englischen Manuskripte schon seit über 10 Jahre auf meinem Rechner und sind traurig. Und deshalb mache ich das jetzt selbst. Das englische Manuskript von „Obsidian Hearts“ ist beim Editor und wird sprachlich überprüft. Jetzt muss ich mich entscheiden, ob ich dessen Dienstleistungen auch für die Veröffentlichung an sich in Anspruch nehme, oder ob ich mich selbst durchbeiße durch dieses Selfpublishing, das ich nie machen wollte.

Dieses erste englische Projekt (Obsidian Hearts) werde ich von Gespartem finanzieren, in der vagen Hoffnung, dass die Investition sich rechnet. Für einen zweiten (auch dritten oder vierten) Band würde ich dann vielleicht Patreon bemühen. Aber bis dahin habe ich noch viel Zeit, mich zu entscheiden.

Wenn es soweit ist, würde ich mir wünschen, dass alle meine Leser und Leserinnen ihre englischsprachigen Kontakte bemühen und für mich die Werbetrommel rühren. Niemand kennt mich in den englischsprachigen Ländern. Ich fange von vorne an.

Es ist frustrierend.
Aber auch spannend.

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