… and the winner is … me …
Wie war’s? Es war toll. Anstrengend, aber toll.
Letzte Woche war ich auf der Leipziger Buchmesse. Ich bin ja primär nur ein Messe-Geher, wenn ich auch was zu tun habe. Nur von Stand zu Stand zu flanieren, wäre mir ein bisschen wenig. Doch ich konnte mich diesmal wirklich nicht beklagen. Vier Lesungen. Ein Meet&Greet mit Literatur-Bloggern am Stand des Heyne Verlags. Ein Interview mit einem netten Blogger-Zweierteam. Und diverse Besuche beim Agenten, der diesmal einen eigenen Stand hatte und gut belagert war.
Die Hauptnachricht ist natürlich: Ich habe den SERAPH gewonnen – bestes Buch 2014!
In friedevoller Einigkeit saßen Oliver Plaschka , der ebenfalls endnominiert war, und ich im Publikum und harrten der Entscheidung. So richtig geglaubt, dass der Preis mir zufallen würde, habe ich nicht. Entsprechend war ich auch ziemlich sprachlos, als „Schwingen aus Stein“ als Sieger verkündet wurde. Ein Buch, das im Bayerischen Wald spielt – das war als Setting eher ungewöhnlich, mag aber gerade dazu beigetragen haben, dass „Schwingen aus Stein“ es schließlich geschafft hat.
Ich glaube, ich habe einen ziemlichen Unsinn geredet, als ich die Trophäe von Kai Meyer entgegennahm. Immerhin, ich habe keine Tränen vergossen, hoffe aber inständig, mein Gestammel läuft nicht über YouTube.
Jedenfalls habe ich mich ganz unbändig gefreut – und tue es noch. Der hübsche Preis steht bei mir im Regal neben dem Deutschen Phantastik Preis , den ich 2009 für „Das Obsidianherz“ bekommen habe. (Und neben einem SAM und einem Pegasus Award, die ich beide für Phantastik-Lieder von mir erhalten habe.)
Der Preis für das beste Romandebüt ging an Katharina Hartwell „Das fremde Meer„.
Nach der Verleihung ging es in die Stadt. Die Seraph-Lesung fand bei den Stadtwerken Leipzig statt, die den Newcomer Preis gesponsert hatten. Wir standen nach der Messe so lange im Stau, dass ich schon fürchtete, wir würden da nie mehr ankommen. Doch wir haben es dann noch geschafft, und die Lesung wurde sehr schön. Ich war ein bisschen fertig – wenn man um 04:30 Uhr aufsteht, reist und den ganzen Tag auf der Messe herumläuft, ist man nicht mehr wirklich taufrisch – aber ich denke, ich habe mich wacker geschlagen.
Eine zweite SERAPH Preisträger Lesung gab es dann noch einmal am Samstagvormittag auf der Messe. Hier hatten wir ein wirklich sehr großes Publikum, wofür wir wohl auch Kai Meyer danken müssen, der direkt vor uns las und uns so seine Fans als zusätzliche Zuhörer verschaffte. Danke, Kai!
Nicht überraschend war wieder mal das völlige Desinteresse der „großen“ Presse, die das Event entweder komplett verpennte oder in dem üblichen bildungsbürgerlichen Feuilleton-Dünkel einfach nicht wahrnahm. Der „Qualitätsjournalismus“ jedenfalls glänzte durch Abwesenheit und berichtete nur über das, über das er jedes Jahr wieder voraussehbar gleichförmig berichtet. NEWS – oder so.
Meine letzte Lesung war bei der Ausstellerparty der Rollenspieler, die auf der Leipziger Buchmesse immer Spielrunden anbieten. Die Party fand in den Räumlichkeiten einer Studentenkneipe statt – in Leipzig sind Lesungen ja immer über die ganze Stadt verteilt. Sehr nette Leute. Ich las aus „Die Quellen der Malicorn„, und ich glaube, es hat den Rollenspielern gefallen.
Am Sonntag auf dem Heimweg in der Bahn, wollte ich eigentlich an meinem neuen Buch arbeiten, aber ich fürchte, der Sandmann hatte die besseren Argumente.