Kein theologisches Buch
Rechtzeitig zur Leipziger Buchmesse ist „Schlange des Bösen“, Teil 1: die Studentin erschienen. Am Abend vor der Messe hat Torsten Low eine Lesung in Delitzsch organisiert, einem hübschen Vorort von Leipzig. Dort haben in einer Whiskybar „No. 2 – Altstadtkneipe“ für ein interessiertes Publikum eine allererste Lesung gehalten. Das lief sehr gut.
Die „Altstadtkneipe“ ist ein entzückend gemütliches altes Gebäude mit dem größten Whiskyvorrat, den ich je gesehen habe. Ich liebe guten Whisky. Aber wenn man eine Lesung zu halten hat, bleibt man erst mal besser nüchtern. Torsten und ich lasen abwechselnd. Und das Publikum schien durchaus angetan.
Ich höre Torsten gerne zu. Er liest sehr lebendig und witzig. Wenn ihr mal auf einer Veranstaltung seid, auf der er liest, geht hin. Es lohnt sich. Und kommt natürlich auch gerne zu Hauf zu mir, wenn ich lese. Ich verspreche, bei mir wird es auch nicht langweilig. Die nächste Möglichkeit, mich zu hören, habt Ihr auf dem Aethercircus in Buxtehude.
Auch auf der Buchmesse selbst habe ich dann noch einmal gelesen. Dort ist es schwieriger, eine Verbindung zum Publikum herzustellen. Zum einen ist es in den Hallen unendlich laut, und es laufen immer mehrere Lesungen gleichzeitig, die dann alle natürlich auch noch PA-unterstützt sind. Zum anderen filtert der Tontechniker Höhen und Tiefen des Vortrags einfach weg, damit mit man schön im mittleren Klangbereich bleibt. Dann noch interessant zu klingen, ist echt anstrengend. Doch die Lesung war gut besucht, und es hat auch niemand das Weite gesucht. Ich werte das mal als sehr positiv.
Auf der Bahnfahrt kam ich mit einem Mitreisenden ins Gespräch. Wie mein Buch denn hieße, fragte er. „Schlange des Bösen“.
„Ah“, sagte er. „Ein theologisches Werk“
Da musste ich ihn enttäuschen. Wer in meinem Buch Bibel-exegetische Details über die Erbsünde zu erfahren hofft, der wird da lange suchen.
„Sünde“ kommt allerdings schon vor, in der einen oder anderen Form. Ohne kommt man ja nicht gut aus.