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Unterwegs …

Ich verreise fast nur noch, wenn ich auf Buchmessen oder Conventions fahre, mit Bücherkisten im Gepäck. Letztes Wochenende habe ich den Geburtstag eines guten Freundes gefeiert. Dazu mussten wir auch ein bisschen verreisen, Richtung Schwarzwald, fast bis an die französische Grenze. Dort gab es eine Feier-Location, die für Mittelalter-Gelage ausgesprochen gut passt. Ich hatte mich dementsprechend auch gewandet. Der Gewandungsschrank gibt ja noch einiges her aus der Zeit, als ich noch aktiv auf Fantasy-Feste ging und dort mein Alter-Ego spielte. Das hat immer sehr viel Spaß gemacht. In letzter Zeit zieht es mich da weniger hin, was nicht an dem Menschen liegt, sondern eher an meinem gesundheitsbedingten Unvermögen, in Doppelstockbetten zu schlafen oder nachts einen halben Kilometer zum Klo laufen zu müssen.

Meiner gleichguten Hälfte hatte ich auch etwas Gewandung genäht, aber da mein Talent für Nadel und Faden eher auf der sehr bescheidenen Seite liegt, hat er das „Gewand“ dann doch nicht anziehen wollen. Ganz ehrlich: Er sah auch nicht sehr vorteilhaft darin aus. Vermutlich würde niemand sehr vorteilhaft darin aussehen. Lasst euch bloß nie etwas von mir nähen.

Wir hatten einen schönen Abend, aber es war schon fast ungewohnt, keinen Büchertisch aufzubauen und freundlichen Menschen etwas über meine Bücher zu erzählen. Ich sollte dringend mal wieder verreisen, so ganz ohne kommerziellen Hintergedanken. Möchte ich auch. Im Mai geht’s kurz mal zu Freunden nach Bayern. Und dann steht ja immer noch meine Reise nach Cambridge aus. Da hatte ich hinreisen wollen, als ich „Schlange des Bösen“ geschrieben habe. Das spielt dort. Aber just da kam dann die Pandemie, und meine Pläne zerplatzten.

In Oxford war ich gewesen, aber da ich aus historischen Gründen Oxford nicht als Handlungsort nehmen konnte, musste Cambridge herhalten. In Cambridge gab es eines der ersten Ladies Colleges, wo ab den späten sechziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts Damen studieren konnten. Einen Abschluss bekamen sie allerdings nicht. Also Prüfungen durften sie machen, aber ein B.A. oder M.A. wurde dann dennoch verweigert. Männer hatten schon immer die Hosen voll vor weiblicher Konkurrenz.

Inzwischen gibt es das Buch. „Schlange des Bösen“ ist letzte Woche erschienen. Nächste Woche werde ich zwei Lesungen haben. Einmal in Delitzsch bei Leipzig – die Whisky Lesung  und dann auf der Leipziger Buchmesse. Bei letzterem Termin muss ich sagen, dass ich die Leipziger Buchmesse da schon jetzt sparsam in der Ankündigung finden „Elinor muss sich beim Studium der Arkan-Wissenschaften gegen ihre männlichen Mitstudenten behaupten.“ Ein Satz. Nur einer. Kein Ort. Keine Zeitangabe. Absolut nichtssagend.

Was machen die, wenn sie einen Krimi ankündigen „Jemand bringt jemanden um und die  Polizei ermittelt“ – das wäre dann ausreichend für jeden Krimi und jeden Thriller und könnte – Hurrah! – auch gleich für alle Programmpunkte auf einmal verwendet werden.

Ich weiß schon, warum ich keine Buchmessen mag.
Da. Es ist raus. Ich bin Autorin und mag keine Buchmessen. Zumindest keine großen Massenveranstaltungen.

Das ist schon fast ketzerisch.

 

 

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