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Und dann gab es noch einen Preis

Ich bekomme wirklich gerne Preise. Und im Oktober war es wieder soweit. Auf dem BuCon (Buchmesse Con anlässlich der Frankfurter Buchmesse) hatte ich eine Lesung und saß ansonsten an meinem Büchertisch und versuchte, möglichst viele Bücher an den Mann oder die Frau zu bekommen. Das ist nicht einfach. Der Saal ist nämlich rappelvoll mit Bücherständen und Verlagsständen. Sie alle taten es mir gleich und versuchten ihre mitgebrachten Bücher in der Anzahl zu reduzieren, indem sie sie dem interessierten Publikum feilboten. Es war auch viel interessiertes Publikum vorhanden, das sich durch die Gänge schob und die Taschen mit Gedrucktem füllte, während die Händler und Autor*innen gleichermaßen danach trachteten, die Taschen mit schnödem Mammon zu füllen.

Mein neuer Roman „Sturmkrallen“ erfreute sich bester Beliebtheit und so hatte ich schon bald kein einziges Exemplar mehr. Doch meine gleich gute Hälfte schwang sich aufs Fahrrad und fuhr von Frankfurt bis Dreieich, um mir Bücher zu bringen. Liebe ist eine schöne Sache.  Danke, mein Bester.

Und während ich noch so da saß und mich freute, trat mit einem Mal eine nette BuCon Helferin an meinen Tisch und drängelte.
„Komm schnell! Roger braucht dich!“
Ich stob los, ließ meinen BuCon Stand meinem Standnachbarn zum Bewachen, vergaß meine Handtasche, fragte mich, was passiert sein konnte, dass mich Roger so dringend brauchte.
Tja.
Und dann bekam ich einen Preis. Den BuCon Ehrenpreis fürs Lebenswerk.
Damit hatte ich nicht gerechnet.
Wenn ich’s gewusst hätte, hätte ich mich wohl nochmal vorher gekämmt. Und ich hätte eine Dankesrede vorbereitet. So stand ich sehr baff vor einem applaudierenden  Publikum und redete aus dem Stegreif. Leider schob sich so viel Adrenalin zwischen mich und mein Gedächtnis, dass ich nicht einmal mehr näherungsweise weiß, was ich eigentlich gesagt habe. Ich hoffe, es war nicht zu peinlich.

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