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Alte Freunde

Es ist immer toll, wenn man alte Freunde trifft und findet, dass sich nichts geändert hat außer der Anzahl der Falten im Gesicht.

Mit Renée war ich in der Schule. Sie war eine Klasse über mir. Eines Montagmorgens kam sie zu mir und hatte Sternchen in den Augen.

„Gestern in der Kirche …“ Ihr Vater zwang sie immer zum regelmäßigen Kirchgang und sie ging dann meist in die englischsprachige Messe. Als Diplomatentochter konnte sie sich die Sprachen ziemlich aussuchen. „… habe ich mich umgedreht und in die schönsten Augen der Welt der Welt geschaut. Der ist es! Der oder keiner.“
Sie war 18, ich war 17. Und ganz ehrlich, ich habe diese spontane Liebeserklärung damals nicht so ganz ernst genommen. Das hätte ich tun sollen. Sie haben geheiratet und sind heute, Jahrzehnte später, immer noch zusammen.

Das ist schon sehr außergewöhnlich.
Auf die Liebe!

Übrigens, das Haus, in dem „Weltendiebe“ spielt, habe ich „geklaut“. Es war die riesige Villa, in der damals das Konsulat war. Die Familie des Konsuls wohnte in der Wohnung drüber. Dort haben wir so manchen Unsinn getrieben und niemals „zusammen Hausaufgaben gemacht“, wie wir es unseren Eltern sagten. Vermutlich hat Renée auch mit dem Mann mit schönsten Augen der Welt wenig Hausaufgaben gemacht, obwohl es ihr gelang, H. als Mathe-Nachhilfelehrer zu installieren.

Ich fand es toll, dass ich diese Villa für „Weltendiebe“ rekrutieren konnte. Ich habe wundervolle Erinnerungen daran. Dabei war ich nie im Keller, wo sich – wie man seit „Weltendiebe“ weiß – das Dimensionstor befindet, aus dem schwertschwingende und magiebegabte Unholde in diese Welt dringen.

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