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Neue Herausforderungen – alte Schatten

Als ich aufhörte, in meinem Brotjob/Dayjob zu arbeiten, hatte ich angenommen, dass ich nun einen Roman nach dem anderen schreiben würde. Überhaupt würde meine Kreativität keine Grenzen mehr kennen.
Die Realität holt einen dann doch ein. Die erste Zeit der Pandemie verbrachte ich frustriert auf dem Sofa. Dann begann ich, meine englischen Manuskripte zu bearbeiten, um sie selbst zu vermarkten. Diese gibt es bis jetzt

Schließlich stellte ich fest, dass ich mehr Zeit mit „Vermarkten“ als mit Schreiben verbrachte. Ich HASSE Marketing. Ich habe kein Talent dafür, mich marktschreierisch für mich selbst zu betätigen. Nun kann man mir natürlich vorwerfen, dass ich ja nicht als Selfpublisher unterwegs sein müsste, sondern diese Arbeit einem Verlag dies Arbeit machen lassen könnte. Was soll ich sagen? Die großen Publikumsverlage, mit denen ich zusammengearbeitet habe, hassen Marketing genauso wie ich. Zumindest könnte man das meinen, wenn man sich ihre eher spärlichen Bemühungen so ansieht.

Aber Marketing hin oder her: Immerhin. Ich schreibe wieder was. Ein Drittel des neuen Romans ist schon fertig, und ich bin „back to the roots“ gegangen und habe mich wieder in meinem geliebten 19. Jahrhundert eingenistet. Über zwanzig Jahre sind vergangen seit dem „Obsidianherz“ und „Salzträume“. Das Buch spielt in England, aber eigentlich nur, weil ich eine Heldin habe, die an der Uni studieren will. Deutschland war da noch nicht so weit.

Sie heißt Elinnor, und ihr Ziel ist Cambridge. Doch dann kommt alles ganz anders – wie das eben so ist. AutorInnen können da gnadenlos sein. Arme Elinnor.

Einen kleinen Vorgeschmack gebe ich euch schon mal mit zwei kurzen Appetithäppchen.

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Er betrat den Raum und trug ein Teetablett.

„So. Jetzt gibt es erst mal einen guten Tee“, sagte er wie eine wohlwollende Mutter. „Dafür muss immer Zeit sein.“
„Gibt es Kekse?“, fragte Bruder Iacobeus.
„Ich werde sie gleich bringen.“
„Danke!“, sagte Pater Hyazinth, der ein höflicher Mann war und nie seine Manieren vergaß, selbst wenn er gerade jemanden folterte.

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„Du warst einfach nicht schnell genug!“, schimpfte er mit dem Skelett. „Und vielleicht warst du nicht entschlossen genug. Oder deiner Ära fehlte es an geeigneten Jungfrauen zum Opfern, obwohl ich das nicht wirklich glaube. Fünfzig Prozent der Menschheit sind weiblich, und sie werden schließlich alle als Jungfrauen geboren.“

 

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