“Weltendiebe” – mein neues Buch
„Weltendiebe“ ist erschienen. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mich dazu durchringen konnte, es im Selfpublishing Verfahren bei BoD zu veröffentlichen. Aber weder ich noch das Buch werden jünger. Klingt das ein bisschen frustriert? Das mag schon sein.
Ich schreibe Bücher, weil ich es liebe, Bücher zu schreiben. Weil es mich erfüllt und definiert. Als ich damit anfing, hatte ich keine Ahnung vom „Book Biz“, der Buchindustrie, die eben genau das ist: eine verf…te Industrie. Ich habe einfach geschrieben, weil ich es wollte. Weil die Geschichte und ihre Heldinnen und Helden mir unter den Nägeln brannten und leben wollten. Ich hatte die Kraft, sie leben zu lassen. Das war wunderbar.
Sehr schnell war dann klar: Die Tatsache, dass man ein spannendes Buch geschrieben hat, heißt nicht, dass es auch jemand veröffentlichen will. Da prallen zwei unterschiedliche Herangehensweisen aufeinander: Die Autorin/der Autor schreibt mit Herzblut ein Buch, von dem sie denkt, dass es interessant und unterhaltsam ist.
Der typische Verlag hat andere Anliegen:
- Ist das Buch einem Bestseller der letzten zehn Jahre richtig schön ähnlich? Dann könnte es veröffentlicht werden.
- Ist es simpel genug, dass es dummen Lesern gefällt? Verlage gehen immer von sehr vielen dummen Lesern aus. Das machen AutorInnen nicht. Die wissen, ihre Leserschaft hat Hirn und Herz.
- Ist es dünn genug, dass die Produktionskosten schön niedrig sind?
- Und schließlich: Ist der/die AutorIn vielleicht eine Celebrity, die schon in Film und Fernsehen berühmt oder – noch besser – berüchtigt ist? (Dann ist es egal, wie schlecht das Buch ist.)
Nichts davon traf je auf ein Buch von mir zu.
„Weltendiebe“ ist keinem Buch ähnlich, das ich kenne – Bestseller oder nicht. AutorInnen, die irgendwelchen Bestsellern allzu ähnlich hinterherschreiben, z.B. die hundertste Zauberschule o.ä., kann ich nur bedingt ernst nehmen. Sorry. Aber für die Situation im Buchladen ist es natürlich perfekt. Mama, Oma oder Tante (wahlweise auch Papa, Opa oder Onkel) kommen in den Laden und sprechen die stets gleichen Worte: „Meine Tochter/Enkelin/Nichte mag XXX. Haben Sie nicht was Ähnliches?“
Bei „Weltendiebe“ müssten sie fragen: „Haben Sie nicht einen Urban Fantasy Roman, der im Hier und Jetzt spielt, aber auch Anfang der 50er Jahre – mit Kriegswaisen und -witwen und scheinheiligen Moralvorstellungen. Und können bitte auch ein, zwei Endzeithelden mitspielen, die, da sie aus einer grausamen Welt stammen, völlig skrupellos in der unseren agieren.“
Das wird keiner fragen. Und da ich keine Bestseller-Autorin bin, wird auch keiner fragen: „Haben Sie nicht was Neues von Ju Honisch?“, so wie man eben fragt: „Haben Sie nicht was Neues von Stephen King?“
Das ist schade. Und es ist der Grund, warum ich dieses Buch im Selfpublishing veröffentlicht habe.
Darum geht es:
Aus einer fernen Zukunft springt ein Weltendieb ins Hier und Jetzt. In seiner brutalen Welt sind Wissen und Technologie verloren gegangen. Beides möchte er in unserer Zeit stehlen. Dazu sucht er kenntnisreiche Menschen, die er verschleppen will.
Anne ahnt nicht, dass im Keller ihrer Arbeitsstelle der Zugang aus einer anderen Dimension liegt. Annes Großmutter jedoch hat 1952 selbst Schreckliches in diesem Haus erlebt. Sie erinnert sich, doch sie schweigt – bis Annes jüngere Schwester spurlos verschwindet.
Dimensionsbrüche zu nutzen ist ein Frevel, und so folgt ein mörderischer Vollstrecker dem ersten Eindringling in unsere Welt. Er muss die Integrität der Sphären bewahren, koste es, was es wolle – und seien es die Leben der Menschen in dieser, unserer Welt.
Anne ist entschlossen, ihre Schwester wiederzufinden, auch wenn sie nicht weiß, wo. Sie weiß nur: in eine fremde Welt zu springen ist ein Frevel, auf den in jeder Welt der Tod steht.
1952 – Jetzt – Irgendwann im Irgendwo
Eine Meinung dazu gibt es hier von meinem ehemaligen Verleger und jetzigen Lektor, dem wunderbaren Oliver Hoffman, der damals den Mut hatte, meine ersten Bücher zu verlegen, obwohl sie keine der o.a. Industriekriterien erfüllten.